Ein Volvo PV 444 sollte es werden

Ein Buckelvolvo um genauer zu sein. Die Liebe zum Bretzelkäfer liess mich aber beim Pv444 kleben bleiben.

Schwächerer Motor, Ersatzteillage nicht ganz so gut, Autobahntauglichkeit nicht gegeben, 6 Volt. Gegenargumente finden sich tausende. Er ist schön!

Anfang des Jahres in Breitscheid-Medenbach habe ich „Wilma“ gekauft; für – aus heutiger Sicht- viel zu viel Geld.

Der Wagen kam hier an, wurde die nächsten Tage testweise in der City bewegt, das Wackeln der Hinterachse verschwandt durch nachfüllen von Luft in die Reifen.

Fahrt in Dunkelheit ist“spassig“ weil das Licht unter aller Kanone ist. Die originalen Scheinwerfer habe ich sofort rausgerissen und gegen H4 getauscht, passende 6 Volt H4 Birnen mit 35 Watt bei einem Harleyhändler gefunden, damit ist es jetzt nicht taghell, aber man sieht wenigstens ein wenig und ich sauge mir nicht duch zu starke Birnen die Batterie leer.
Die nicht vorhandene Armaturenbeleuchtung habe ich zu 50% instand gesetzt, die noch fehlenden Birnen und Verkabelung wartet auf schöneres Wetter.

Während der Fahrt zu einem Oldtimertreffen im Harz versagten die vorderen Bremsen, Skandix lieferte prompt, die Radbremszylinder werden eh immer gleich mitgewechselt.

Allerdings waren die Bremsbacken quasi nicht mehr vorhanden und bröckelten in diversen Teilen, die alle mal irgendwie zusammengeschweisst worden waren.

Dem geneigten Leser und potenziellen Käufer eines Pv444 sei gesagt: GOLDSTAUB! Die gibt es nicht mehr. Ich wurde Mitglied in der  Holländischen Volvo Klassikervereinigung, die hatten noch Backen und sogar die Feineinsteller (Thx Rob!) und Tage später gab es in der Bucht in den Usa ein paar neu belegte Backen, auch für vorn. Bremsen wurden getauscht, alles gut, dachte ich.

Das nächste Bauteil was bei Fahrt oberhalb 80 km/h die Flucht ergriff war der Verteilerfinger. Skandix lieferte wieder fix, Finger getauscht, das Problem blieb aber. Diagnose des freundlichen Gelben: da ist der Verteiler ausgelutscht, der muss neu.
Dem geneigten potenziellen Käufer sei hier vermerkt: GOLDSTAUB und so GAR nicht zu bekommen. Also wurde eine 123 Ignition eingebaut. Da das Fahrzeug mit Panzerzündspule fährt, muss die Elektrik mit passendem Relais bestückt werden.

Gesagt, getan, dabei festgestellt, daß die Froststopfen rostig und feucht sind. Wagen zum Kantor gefahren, Froststopfen gewechselt.
Er wollte mir einen Gefallen tun und hatte den Keilriemen gegen einen modernen Innenzahnriemen getauscht, Grundgedanke gut, allerdings hatte ich jetzt ein lautes quietschendes Auto, egal mit welcher Spannung ich den Riemen fuhr. Skandix lieferte schnell, die alten konischen Riemen verbaut, alles schick.

Leider nicht auf Strecke und oberhalb Tempo 65.

Fährt man ca 20 Kilometer etwas straffer Bundesstrasse, hat sie Fehlzündungen im Auspuff, was auch gleichzeitig den Fahrerkopf kräftig nicken lässt, fährt man danach mit Tempo 60-65 weiter, geht alles ohne Probleme.

Mit dieser Problematik habe ich sie nach Duisburg zu den Brüdern Buttkereit gefahren. Dort konnte man den Fehler nicht nachvollziehen, verbaute eine normale Zündspule, säuberte den Vergaser, revidierte die hinteren Bremsen, richtete den Kofferraumdeckel. Samstags den Wagen abgeholt und auf der Höhe Essen wieder die Ruckler gehabt.

Im Moment suche ich dort noch den Fehler. Eine fehlende Krümmerschraube habe ich bekommen und verschraubt, der Vergaser ist dicht, die Benzinpumpe fördert 1a, ein Verstellen der Zündung in Richtung FRÜH verlagerte das Knallen im Auspuff in eine normale Fehlzündung vorne im Motor.

Die vorderen Sitzbezüge habe ich im originalen Stoff bekommen und neu bezogen. Ein rechter Außenspiegel – leider in der kantigen Form- wurde verschraubt, das passt optisch nicht richtig, erhöht aber die Sicherheit.

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